Was erfährst Du in diesem Artikel?
1. Was ist Sanddorn und wo kommt er her?
2. Warum ist Sanddorn so gesund?
3. Enthält Sanddorn Vitamin B12?
4. Sanddorn als Konservierungsmittel
5. Atopische Dermatitis und Sanddorn
6. Sanddornsaft selbst machen
1. Was ist Sanddorn und wo kommt er her?
Der Sanddorn (lat. Hippophae, eng. Sea Buckthorn) ist ein Ölgewächs mit orangenen Beeren, silbrig-schmalen Blättern und langen Dornen, welches die Ernte der Beeren meist etwas schwierig macht. Ursprünglich stammt der Sanddorn aus der Himalaya-Region. Es wird vermutet, dass die Sträucher in Nepal nativ sind und sich über mehrere Routen nach Westen bis nach Nord- und Westeuropa (bekannt aus Küstenregionen) ausgebreitet haben [1][2].
Sanddorn wächst in vielen Gebieten, wie an der Ost- und Nordsee wild. Es gibt allerdings in einigen Europäischen Ländern (Deutschland, Polen, etc) Sanddornanbau.
Durch den sehr säuerlichen Geschmack der Beeren wird die Frucht in Europa vor allem für die Herstellung von Marmelade, Ölen, Likör, als Saft- oder Cremezusatz verwendet, normalerweise aber nicht roh verzehrt.
Besonders beliebt ist die Beere aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts. Verschiedene Quellen attestieren je Art zwischen 200 und 900 mg pro 100 g [3][4]. Zitronen kommen pro 100 g im Durchschnitt auf 53 mg [5].
Ist die ganze Frucht verwendbar?
Meist wird das Fruchtfleisch weiterverarbeitet, das Öl der Samen hat aber genauso wertvolle Nährwertkomponenten.
2. Warum ist Sanddorn so gesund?
Neben dem hohen Vitamin C-Gehalt (50 g können theoretisch bereits den Tagesbedarf decken) enthalten die ganzen Beeren einen Tocopherolgehalt (Vitamin E) zwischen 100 und 130 mg pro 100 g Öl [6]. Hier ist vor allem alpha-Tocopherol vorhanden.
Weitere fettlösliche Inhaltsstoffe sind[7]:
- Palmitoleinsäure, die häufigste Fettsäure (einfach ungesättigt)
- Palmitinsäure
- Ölsäure
- Linolsäure
- Alpha-Linolensäure
Das Öl der Samen enthält 33-36% Linolsäure (Omega-6) und 30-36% alpha-Linolensäure (Omega-3). Das Fruchtfleisch wiederum enthält 32-42% der ungesättigten Palmitoleinsäure (Omega-7) [8].
Somit also viele Fettsäuren, die mit positiven Gesundheitseffekten assoziiert sind.
Außerdem enthält das farbige Fruchtfleisch einen hohen Anteil des Pigments Beta-Carotin [9][10], welches als Vorstufe Vitamin As eine gesundheitsfördernde Wirkung hat.
Doch das ist dem Sanddorn noch nicht genug, denn er enthält außerdem viel Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor [11].
3. Enthält Sanddorn Vitamin B12?
Hartnäckig hält sich die Behauptung, dass Sanddorn eine natürliche, pflanzliche B12-Quelle sei, ähnlich, wie es bei Sauerkraut, Tempeh oder Mikroalgen vermutet wird.
Die tatsächlich nachgewiesene Cobalamin-Form in Sanddorn weist jedoch laut DGE keine Vitaminwirkung auf [12]. Der B12-Gehalt einiger Pflanzenarten, wie des Sanddorns sind meist abhängig von der Bodenqualität und der Art des Düngens, selbst im Ökolandbau sind diese Werte starken Schwankungen unterworfen [13]. Deshalb enthält nicht einmal jeder Sanddorn diese inaktive B12-Form.
4. Sanddorn als Konservierungsmittel
Die Inhaltstoffe machen es dem Extrakt der Beeren und Samen möglich, UV-Strahlen zu absorbieren [14]. Besonders die UV-B Strahlung wird abgefangen, weswegen eine Verwendung als pflanzliche Sonnencreme auch infrage kommt.
Besonders positiv ist allerdings vor allem die hohe Antioxidantien-Konzentration. Der Extrakt kann als Ersatz für Ascorbate oder Benzoate als natürliches Konservierungsmittel eingesetzt werden. Auch Tocoperol (Vitamin E) wird als Konservierungsmittel eingesetzt, welches in Sanddorn ebenfalls enthalten ist. Es schützt generell Fettsäuren vor Oxidation.
Für die Konservierung von Liposomalen Produkten würde dies in längerer Haltbarkeit aber auch größere Stabiliät gegenüber oxidativer Einflüsse bedeuten. Die Liposomen bleiben so länger funktional.
5. Atopische Dermatitis und Sanddorn
Eine von der EFSA zur Verfügung gestellte, Placebo kontrollierte Doppel-Blindstudie von 1999 untersuchte den Einfluss von Sanddorn auf diese Hautkrankheit [15].
Es wurden hierbei Öle aus Fruchtfleisch und Samen mit dem Placebo verglichen. Das Samenöl enthielt größtenteils Linolsäure (34%), alpha-Linolensäure (25%) und Ölsäure (19%), im Fruchtöl waren vor allem Palmitinsäure (33%), Ölsäure und Palmitolensäure enthalten.
Bei 5 g täglich über vier Monate wurden durch die Einnahme von Fruchtfleischöl signifikante Verbesserungen erzielt.
6. Sanddornsaft selbst machen
Die Beeren sind meist Anfang September reif. Der beste Indikator hierfür ist die leuchtend orangene Farbe. Achtung: Bloß nicht mit den giftigen, roten Vogelbeeren verwechseln.
Beim Ernten sollte man am besten Handschuhe dabei haben - gegen die langen Dornen.
Nach dem Waschen können Kerne und Fruchtfleisch durch Pürieren getrennt werden. Durch das Pressen durch ein Sieb erhält man den reinen Saft. Nun am besten mit anderen, etwas süßeren Fruchtsäften (Apfel z.B.) kombinieren oder Honig zugeben.
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